Foto zeigt ein heruntergedrehtes Heizkörperthermostat.
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Aktuellen Herausforderungen begegnen

Regionale Diakonie Bergstraße erweitert das Beratungsangebot um eine allgemeine Sozial- und Energiekostenberatung

DWB, BERGSTRASSE. Die Corona-Pandemie und der Angriffskrieg auf die Ukraine führten und führen zu stark steigenden Kosten. Insbesondere die Preise für Energie (z.B. Strom, Heizung) und die Güter des täglichen Bedarfs (z.B. Lebensmittel) sind enorm gestiegen. Viele Menschen sind stark belastet oder gar überlastet.

Es sind Geschichten wie die der Familie W., die im Weschnitztal lebt. Die Familie mit sechs Kindern war bislang nie auf Hilfe und Unterstützung angewiesen, sondern konnte ihren Lebensunterhalt immer aus eigener Kraft bestreiten. „Die Energiekosten der Familie haben sich im letzten Jahr jedoch mehr als verdoppelt, obwohl die Familie deutlich ihren Verbrauch reduzierte,“ berichtet Susanne Hagen, Bereichsleiterin der Beratungsdienste beim Diakonischen Werk Bergstraße. „Nun erreichen die Familie Nachzahlungsforderungen der Energieversorger, die die Familie so nicht leisten kann. Die gestiegenen Preise für Lebensmittel kommen dann nochmals dazu.“

„Es sind solche und ähnliche Lebenssituationen, die wir verstärkt in unseren verschiedenen Arbeitsfeldern wahrnehmen“, sagt Tobias Lauer, Leiter des Diakonischen Werks. „Der gestiegene Beratungs- und Unterstützungsbedarf hat uns veranlasst für diese Themen eine spezielle Anlaufstelle einzurichten.“ Die wirtschaftlichen Herausforderungen betrifft zunehmend Menschen, die bisher keine Erfahrungen mit Sozialleistungen haben.

„Zwar hat die Bundesregierung zusätzlich zu den bestehenden Sozialleistungen eine Vielzahl an Entlastungspaketen eingeführt, es ist aber nicht ganz leicht die verschiedenen Hilfeformen zu überschauen und die passenden Hilfen zu finden,“ berichtet Lauer. „Weiterhin, so Hagen, „erleben wir häufig eine Scham Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen. Diese sind jedoch ein Rechtsanspruch“.

Das Beratungsangebot startet ab dem 20. Februar, zunächst mit offenen Sprechstunden an den Standorten der Regionalen Diakonie in Bensheim und Rimbach. In der Beratung wird die wirtschaftliche Situation geklärt, die passenden staatlichen Entlastungspakete und Sozialleistungen gesucht oder Lösungswege mit den Energieversorgern entwickelt.
In Kooperation mit dem evangelischen Dekanat und den evangelischen Kirchengemeinden soll das die allgemeine Sozial- und Energieberatung akute Notsituationen beheben und diesen vorbeugen.
Das Angebot steht allen Ratsuchenden offen und ist für kostenfrei und vertraulich. Alle Mitarbeitenden unterliegen der Schweigepflicht.


Offene Sprechzeiten:

  • Beratungszentrum Bensheim, Riedstraße 1
    Mo.: 13:00 – 16:00 Uhr
  • Psychosoziales Zemtrum, Schloßstraße 52a
    Fr.: 10:00 – 14:00 Uhr

Die offenen Sprechstunden finden ohne Termin statt. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig.


Spendengelder ergänzen Kirchengelder

Das Angebot der Sozial- und Energiepreisberatung wird finanziell durch die evangelische Landeskirche in Hessen und Nassau ermöglicht, die hierfür 270.000 Euro für den Kreis Bergstraße zur Verfügung stellt. Was zunächst viel klingt entspricht 1,- Euro je Einwohner. Durch Spendengelder kann das Hilfeangebot ausgeweitet werden und mehr Menschen erreichen. Die Spendengelder werden vollständig zur Unterstützung von Menschen in Notlagen eingesetzt.

Spendenkonto:
Sparkasse Bensheim
IBAN DE75 5095 0068 0001 0900 42
BIC: HELADEF1BEN
Stichwort: Energie-Spende

Quelle: DWB, 16.02.2023
Foto: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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