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Grafik: DWB

Das Diakonische Werk Bergstraße und das Demenz-Netzwerk-Weschnitztal laden ein

Vortrag und Gespräch mit Margot Unbescheid, Autorin und Alzheimer-Referentin

DWB, RIMBACH-ALBERSBACH. Sobald sich bei einem Menschen die ersten Symptome von Alzheimer zeigen, beginnen die Veränderungen, die diese Erkrankung in seinem Gehirn auslöst, ihn  immer weiter aus der bisher gelebten Wirklichkeit wegzuziehen. Weil er nämlich zunehmend die Fähigkeit verliert, all die selbstverständlichsten Dinge, Tätigkeiten und Begebenheiten seines üblichen Alltags wiederzuerkennen und zu verstehen. Das ist für ihn noch verstörender und beängstigender als für seine Angehörigen. Beide wissen nicht, wie der Weg aussieht, der von jetzt an zu gehen ist.

Das heisst: es beginnt eine Reise durch unbekanntes Gelände. Und zwar für beide: der Betroffenene braucht kompetenten und verständnisvollen Beistand. Was einfach klingt, aber wenig darüber aussagt, wie groß diese Aufgabe ist, die die Angehörigen hier fraglos übernehmen. Dazu kommt, dass gerade zu Beginn des Lebens mit Alzheimer kaum Zeit zum Nachdenken bleibt. Tragisch, denn eigentlich müsste man doch sehr genau prüfen, wie die Aufgaben aussehen, die sich hinter den Worten „Unterstützung“ und „Beistand“ und „Begleitung“ verbergen.  Wie will man denn ohne dieses Wissen ein wirklich guter „Weggefährte“ werden? Zumal beim genaueren Hinsehen doch auch auffallen müsste, das niemand zu einer Tour durch unbekanntes Gelände aufbrechen kann, ohne „ortskundige Helfer“. Das sind natürlich zu allererst die fachkundigen Berater von Pflegestützpunkten, Alzheimer Gesellschaften und/oder Wohlfahrtsverbänden, die alltagserfahrerenen Angehörigen der Selbsthilfegruppen. Als nächstes sicher die Demenzbegleiter, die regelmäßig ins Haus kommen können. Mit all diesen Helfern, kann der Weg für Betroffene entspannter werden und die Angehörigen notwendige Ruhe- und Erholungspausen einlegen.

Damit wäre auf der Reise für die Bedürfnisse BEIDER gesorgt: für die der Betroffenen genauso, wie die ihrer Begleiter.
Gelingt es dieses Wissen zu verbreiten, steht zu hoffen, dass immer weniger Angehörige versuchen die Versorgung ihrer Betroffenen so lange alleine zu stemmen, bis sie komplett ausgelaugt aufgeben müssen oder am Ende selbst sehr krank zurück bleiben.
Nur, wenn sie rechtzeitig und ausreichend Hilfe hatten, kann am Ende auch gerne auf diese Reise zurückgeblickt werden. Klar wird sich da einiges Dunkle und Holprige zeigen, aber daneben doch auch Bilder guter Episoden auftauchen, in denen gemeinsamen Lachen und eine wohltuende Warmherzigkeit miteinander zu geniessen waren. Und mit der Erinnerung daran, kann sich für die Wegbegleiter in die Trauer des Abschiedes auch ein Lächeln mischen.

Darüber zu sprechen, wie die aus der Demenz Versorgung und Begleitung eine möglichst  gut gelingende Reise werden kann, haben wir die Frankfurter Autorin von „Alzheimer. Das Erste-Hilfe-Buch“, Margot Unbescheid am zu uns eingeladen.

VITA

Profilfoto der Autorin Margot Unbescheid

Margot Unbescheid

Als bei Margot Unbescheids Vater vor nunmehr über 20 Jahren die ersten Anzeichen für Alzheimer auftraten, änderte sich auch ihr Leben. Sie begann ihre Mutter so gut es ging, bei der Pflege zu unterstützen und veröffentlichte später „Alzheimer. Das Erste-Hilfe-Buch“. Darin berichtet sie vom anstrengenden, oft absurden, aber so manches Mal halt auch wunderbaren Alltag im Leben mit einem von einer in die Demenz führenden Erkrankung wie Alzheimer betroffenen Angehörigen. Schon bei den ersten Lesungen entdeckte sie den immensen Informations und Austauschbedarf selbst unter Angehörigen, die schon länger dabei sind. Also vertiefte sie sich in weiter in die Materie und entwickelte eine Reihe von Vorträgen zu vielen Aspekten der Alltagsbewältigung mit der Krankheit. Damit ist sie seither unterwegs, in der Absicht mitzuhelfen, da ss das Klarkommen mit der Situation für die Betroffenen von heute, leichter werden kann.

Veranstaltungsankündigung:

Wir freuen uns, dass Margot Unbescheid am 01. Juni 2022, um 16:30 Uhr mit Ihrem Vortrag „Weggefährten, damit die Reise in die Demenz gelingt “ zu uns kommt.

Die Veranstaltung findet in der Alten Schule Albersbach, Tannenbuckelweg 3, 64668 Rimbach Albersbach. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist bitten wir um Voranmeldungen: Diakonisches Werk Bergstraße, Tel.: 06253 9898115 (Anrufbeantworter)

Quelle: DWB (Margot Unbescheid), 20.05.2022
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