Vor der Schauwand der Streit AG stehen 4 Personen, 3 Frauen und 1 Mann.
von links: Kerstin Behrens (IFD Bergstraße), Peter Hördt (EAA Bergstraße), Chantal Richter (Mitarbeiterin der Streit GmbH), Muriel Lindner (Projektmanagement Streit GmbH) Foto: Streit GmbH

Inklusion gelungen

IT-Fachkraft mit Handicap findet Arbeitsstelle bei Bensheimer Streit GmbH

Regionale Diakonie Bergstraße, BENSHEIM. Kerstin Behrens vom Integrationsfachdienst (IFD) und Peter Hördt, Fachberater der Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber (EAA), freuen sich über die erfolgreiche Vermittlung einer IT-Fachkraft mit Schwerbehinderung zur Streit GmbH mit Sitz in Bensheim.

Die beiden Beratungsdienste innerhalb der Regionalen Diakonie Bergstraße bieten Unternehmen Hilfestellung rund um die  Themen Einstellung, Ausbildung und Sicherung von Beschäftigungsverhältnissen von Menschen mit Behinderung. Ebenso gefragt ist die Beratung im Hinblick auf erdenkliche Fördermöglichkeiten. Ziel der gemeinsamen Bemühungen ist es, mehr Menschen mit Behinderungen in den regulären Arbeitsmarkt zu integrieren und gesellschaftliche Teilhabe möglich zu machen. Arbeitgeber profitieren ebenfalls: In Zeiten des Fachkräftemangels eröffnet Inklusion neue Chancen.

Nach Beratungsgespräch konnte Arbeitsplatz besetzt werden

Peter Hördt wurde erstmals im Mai von der Streit GmbH zu einem allgemeinen Informations- und Beratungsgespräch angefragt. „Das Unternehmen hatte vor, eine Arbeitsstelle im Bereich der IT speziell für Menschen mit Schwerbehinderung auszuschreiben“, erläutert Hördt.  Die EAA unterstützte die Streit GmbH bei der für den gewünschten Personenkreis passenden Formulierung der Stellenausschreibung und aktivierte ihr Netzwerk auf der Suche nach potentiellen Bewerberinnen und Bewerber. „Die EAA ist keine wirkliche Vermittlungsagentur für Arbeitskräfte mit Schwerbehinderung – unser gutes Netzwerk ist unsere Stärke“, so Hördt.

Weg zur Vermittlung: großes Netzwerk und enge Zusammenarbeit von IFD und EAA

Chantal Richter, IT-Fachkraft in der Beratung von Kerstin Behrens, war bereits seit geraumer Zeit auf der Suche nach einer Arbeitsstelle in dem erlernten Bereich. Mehr als zweihundert Bewerbungen verliefen erfolglos. Trotz gutem Ausbildungsabschluss und beruflicher Kenntnisse war bisher keiner der Betriebe, bei denen sie sich beworben hatte, zur Einstellung bereit.  So etwas erleben sie immer wieder, das mache sie betroffen, erklärt Behrens. Die Erfahrungen zeigen, dass Betriebe die Einstellung von Menschen mit Behinderung scheuen. „Einer der häufigsten angeführten Gründe ist der Glaube, sich beruflich nicht mehr trennen zu können“, erklärt sie weiter. Fachberater Hördt spricht dieses Thema in seinen Beratungsgesprächen mit Geschäftsführenden bewusst an und  widerlegt die Vorurteile, die sich hartnäckig halten mit den statistischen Auswertungen des Integrationsamtes. „Nur die genaue Beleuchtung dieser Thematik hilft, Befangenheiten aus der Welt zu schaffen“, so seine Meinung.  Für den Geschäftsführer des Bensheimer Familienunternehmens  Jürgen Streit war dieser Aspekt nicht relevant. Die Bewerberin wurde umgehend zum Vorstellungsgespräch eingeladen, überzeugte mit ihren Qualifikationen und startete am 1. September ins Arbeitsleben bei der Streit GmbH.
Chantal Richter ist glücklich: „Die Arbeit bedeutet für mich nicht nur finanzielle Unabhängigkeit – ich stehe morgens auf und freue mich auf die Arbeit und meine Arbeitskollegen. Das Gebrauchtwerden ist ein tolles Gefühl“. Eine Aussage, die klar verdeutlicht, wie wichtig die Teilhabe für Menschen mit Beeinträchtigung, insbesondere am Arbeitsleben, ist. Weiter äußert sie: „Ich kann nur hoffen, dass in Zukunft mehr Firmen wie die Streit GmbH den Mut haben, Menschen mit Behinderung eine Chance zu geben“.

Arbeitgeberin, Arbeitnehmerin, IFD und EAA freuen sich gemeinsam über die erfolgreich Vermittlung

Muriel Lindner, Sozialpädagogin und Projektmanagerin in der Unternehmensgruppe, hatte seitens des Betriebes die Beratung der EAA angefragt. „Frau Richter ist eine zuverlässige und motivierte Verstärkung für unsere IT-Abteilung. Sie hat schnell Anschluss gefunden – ich erhalte ausschließlich positive Rückmeldungen“, sagt Lindner, die weiterhin in Kontakt mit der Einheitlichen Ansprechstelle bleiben wird.
Behrens und Hördt freuen sich mit Chantal Richter über ihren gemeinsamen Erfolg und die Motivation für ihre tägliche Arbeit: „Frau Richters Wunsch im Arbeitsleben Fuß zu fassen konnte nur mit einem Unternehmen wie der Streit GmbH, offen dafür, Menschen mit Behinderung eine Chance zu geben, erfüllt werden. Ihre Erwerbschancen sind nach wie vor geringer als die anderer Bevölkerungsgruppen, die Veränderungen der Arbeitswelt eröffnen jedoch neue Perspektiven.“

Eine weitere Zusammenarbeit mit der Streit GmbH ist geplant. Das Bensheimer Unternehmen möchte eine zweite Stelle im Bereich der Webentwicklung mit einem Menschen mit Behinderung besetzen. (SaM)

 

Regionale Diakonie Bergstraße
Einheitliche Ansprechstellen für Arbeitgeber [EAA]
(Landkreis Bergstraße und Odenwaldkreis)
Peter Hördt
Schloßstraße 52a
64668 Rimbach

Tel.: 06253 9898-124
E-Mail: eaa.bergstrasse@regionale-diakonie.de

Quelle: Streit GmbH (Mannert), 03.10.2023
Foto: Streit AG

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