Die Seniorenberatung ist eines von 30 Mitgliedern des Netzwerks
DWB, BENSHEIM. „Man braucht nicht bis zu einem Notfall zu warten, bevor man sich Unterstützung durch die Seniorenberatung holt“, sagen die beiden Seniorenberaterinnen des Diakonischen Werks Bergstraße, Regina Eichler-Walter und Kerstin Biehal.
Sich rechtzeitig kundig zu machen bedeutet, das eigene Alter aktiv vorzubereiten. Das Wissen über mögliche Entlastungsangebote oder über finanzielle Hilfen kann einem älteren Menschen oder seinen Angehörigen Sicherheit vermitteln. Hierfür können die Seniorenberaterinnen die gewünschten Informationen geben. Häufige Fragestellungen in der Beratung sind z.B.: Wann bekomme ich Leistungen der Pflegeversicherung? Welche Entlastungsmöglichkeiten gibt es für pflegende Angehörige? Welche speziellen Angebote richten sich an Menschen, die an Demenz erkrankt sind und wie gehe ich mit einem demenzkranken Angehörigen um? Welche Hilfen gibt es, um solange wie möglich in der eigenen Wohnung zu bleiben? Was ist eine Vorsorgevollmacht, warum ist es sinnvoll, eine zu verfassen?
Nicht immer lassen sich Situationen vorausplanen. Krankheit kann die Lebensumstände eines Menschen sehr plötzlich verändern und Hilfe erforderlich machen. Auch in diesen Fällen bieten die Seniorenberaterinnen ihre Unterstützung an. Gemeinsam können passende Unterstützungsangebote organisierte werden. Regina Eichler-Walter und Kerstin Biehal helfen älteren Menschen und ihren Angehörigen auch im Umgang mit Behörden, beim Stellen von Anträgen, Ausfüllen von Formularen und beim Schriftverkehr. Manchmal kann es eine große Erleichterung sein, wenn die Beraterinnen bei einem schwierigen Telefonat unterstützen. Eine wichtige Entscheidung zu treffen, ist manchmal einfacher, wenn man Für und Wider mit einem Außenstehenden besprechen kann.
Zahlreiche weitere Themen sind für ältere Menschen wichtig, so auch die eigene aktuelle Lebensplanung im Alter, oftmals verbunden mit vielen Gedanken, Bedürfnissen und Ängsten, aber auch mit Freude und Hoffnung. Was geschieht, wenn sich die Beziehungen in der Familie oder zu den Kindern verändern, wenn Lebenspartner oder Freunde wegfallen? Sowohl der Umgang mit Traurigkeit und Ohnmacht, aber auch Fragen zu einem Neubeginn im Leben können Inhalte der Beratungsgespräche sein.
Psychosozialen Themen in der Seniorenberatung kommen eine große Bedeutung zu, erfahren Regina Eichler-Walter und Kerstin Biehal auch im Austausch mit Angehörigen älterer oder zu pflegender Menschen. Denn insbesondere die Gefühle der Angehörige, ob sie nun selbst pflegen oder nur zu Besuch kommen, schwanken meist zwischen Hoffnung auf Besserung und Trauer über das Leid oder den Verlust der Nahestehenden.
Auch die Lebenssituationen von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen sind sehr herausfordernd, wenn sich beispielsweise das soziale Umfeld in dieser Situation zurückzieht, was als sehr schmerzlich empfunden wird. Darum soll in der Seniorenberatung auch die Möglichkeit und er geschützte Raum geboten werden für entlastende Gespräche über erlebte Sorgen, Belastungen und Überforderungssituationen.
„Die Seniorenberatung möchte die Selbstständigkeit und die eigenständige Lebensführung älterer Menschen unterstützen und so lange wie möglich erhalten“, so beschreiben die beiden Sozialpädagoginnen das Ziel ihrer Arbeit.
Die Seniorenberatung des Diakonischen Werks Bergstraße ist Teil eines kreisweiten Projektes, das die Kommunen, der Kreis und die Wohlfahrtsverbände gemeinsam finanzieren. Für die Ratsuchenden ist das Angebot kostenlos. Die Beratung ist konfessionsunabhängig und vertraulich.
Kontakt Seniorenberatung Bensheim:
Regina Eichler-Walter (Dipl.-Sozialpädagogin), Tel.: 0 62 51 – 10 72 26
Kerstin Biehal (Dipl.-Sozialpädagogin), Tel.: 0 62 51 – 10 72 34
E-Mail: senioren.bensheim@dw-b.de
Quelle: DWB (REW & KB), 30.07.2021
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