In der Kirche in Groß-Rohrheim sind Orgel und Altar mit Tüchern in Regenbogenfarben geschmückt.

Regenbogengottesdienst in Groß-Rohrheim setzt Zeichen der Vielfalt

Regionale Diakonie Bergstraße, GROSS-ROHRHEIM. Mit bunten Flaggen und einer herzlichen Atmosphäre öffnete die evangelische Kirche Groß-Rohrheim am 23. Juni ihre Türen für den ersten Regenbogengottesdienst. Pfarrer Dr. Dominik Weyl und das queersensible Pastoral des Bistums Mainz luden zu einem vielfältigen und kreativen Gottesdienst ein.

Roman Richter, Mitarbeiter vom Bunten Büro der Regionalen Diakonie Bergstraße war ebenfalls vor Ort. Die Kirche begrüßte die Menschen schon vor den Türen mit wehenden Regenbogenfahnen. In der Kirche ging es mit vielen bunten Aufstellern weiter. Hier wurde ein deutliches Zeichen für eine Symbiose zwischen queeren Menschen und Kirche gesetzt.

Klare Worte –  klare Zeichen

Der gesamte Gottesdienst machte deutlich: Jeder Mensch ist willkommen und Gottes Liebe kennt keine Grenzen. So stimmte das erste Lied – gleich nach der Begrüßung – mit dem Titel „All are welcome (Let us build a house)“ auf die positive offene Grundhaltung ein. Der Gottesdienst fand klare Worte. Der Regenbogen ist seit jeher ein wichtiges Zeichen der Kirche und symbolisiert die Brücke zwischen Himmel und Erde. Der Regenbogen stehe für das Gemeinsame. So wurde auch der Künstler Gilbert Baker zitiert, der die bunte Vielfalt des Regenbogens zum Anlass nahm, 1978 eine Flagge zu entwerfen, die seitdem zu einem der wichtigsten Symbole queerer Bewegungen geworden ist. Der Rosa Winkel, bis dahin ein Symbol der Schwulenbewegung, hatte seinen Ursprung in der Kennzeichnung homosexueller Häftlinge in Konzentrationslagern.

Erlebte Vielfalt

Während des Gottesdienstes lud Pfarrer Dr. Dominik Weyl zu vier Stationen ein, die in der Kirche aufgebaut waren.
Hier konnten die rund 30 Teilnehmenden selbst aktiv werden und ins Gespräch kommen. Neben einer spielerischen Annäherung an queere Begriffe und einem umfangreichen Büchertisch mit allerlei bunter Literatur gab es auch Orte, an denen man selbst kreativ werden konnte. Die Besucher*innen durften sich an Glasmalerei versuchen und bunte Glassplitter bemalen, die später zu einer gemeinsamen Schale verarbeitet werden sollen. Ebenso gab es an der letzten Station einen bunten Glitzersegen.

Bunt kann’s weitergehen

Die Kollekte war für das Bunte Büro bestimmt. Das “Get-Together” mit Getränken und Snacks ließ genügend Zeit das Erlebte auszutauschen. „Ein Erfolg“, sagte der Pfarrer im Nachgespräch – und das war der Gottesdienst definitiv. „Ich hatte einen fruchtbaren Austausch und habe mich zu jeder Zeit in der Kirche sehr wohl gefühlt. Die Herzlichkeit hat mich  sehr berührt“, so Roman Richter. Die Chancen stehen also gut, dass es auch 2025 wieder den einen oder anderen bunten Gottesdienst geben wird.

 

Quelle: Regionale Diakonie Bergstraße (R. Richter), 23.06.2024
Foto: Roman Richter

https://www.diakoniebergstrasse.de/in-der-nachbarschaft/buntes-buero/

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